„Wir sind alle Bewohner einer Erde“

„Wir sind alle Bewohner einer Erde“

Die große Weltkarte füllt sich mit bunten Stecknadeln: China, Syrien und Polen – das sind nur einige Herkunftsländer der Gäste beim Internationalen Frauenfrühstück im Seniorenzentrum Dissen. Die Betheler Einrichtung lädt regelmäßig gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde Heimbewohnerinnen und Bürgerinnen ein.

Die kleine Sara flitzt vergnügt durch den Speiseraum. Neugierig schaut sie sich um. Von Scheu keine Spur, obwohl ihr die meisten Menschen fremd sind. Und genau darum geht es beim Internationalen Frauenfrühstück. „Wir wollen aufeinander zugehen, ganz gleich von wo wir sind“, begrüßt Margret Dieckmann-Nardmann von der katholischen Pfarreiengemeinschaft die Gäste. „Wir sind alle Bewohner einer Erde.“

„Die Frauen haben oft mehr gemeinsam als sie denken“

Die Erwachsenen sind noch etwas verhaltener als das kleine Mädchen. Eine Vorstellungsrunde soll das Eis brechen. Auch drei männliche Bewohner haben sich dazu gesellt. „Das Angebot ist eine gute Möglichkeit, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen, denn oft haben die Frauen mehr gemeinsam als sie eigentlich denken“, verrät Einrichtungsleiterin Susanne Langemeier.

Die Hintergründe der Besucherinnen sind sehr unterschiedlich, manche sind aus der Heimat geflüchtet, andere kamen als Frauen von Arbeitsmigranten nach Deutschland. „Die Themen Flucht und Vertreibung, neue Wohnorte finden und sich einleben, sind auch für viele Senioren nicht fremd“, erzählt Susanne Langemeier.

Jeder ist willkommen

Frauen am Tisch

Viele unterschiedliche Menschen treffen beim Frauenfrühstück aufeinander.

Beim Internationalen Frühstück bringen die Gäste exotische Spezialitäten aus ihrer Heimat mit, sodass das Büffet von klassischem Rührei über Bulgur und Falafeln bis hin zu Fischbällchen nach sri-lankischen Rezept reicht.

Seit über einem Jahr findet das Angebot in Dissen statt. Langweilig wird es nie, denn es stoßen immer wieder neue Gäste aus anderen Kulturkreisen mit persönlichen Geschichten dazu. Viele bringen ihre Kinder mit, sodass vor dem gut gefüllten Speisesaal Kinderwagen direkt neben Rollatoren parken. Denn ganz gleich, welches Alter oder welche Hautfarbe – beim Frauenfrühstück ist jeder willkommen, sogar Männer.

Fotos: Paul Schulz

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