„Jetzt reden wir mal …“ – passender hätte das Thema…

Protesttag für Gleichstellung
Manchmal muss man auf die Straße gehen, um zu demonstrieren und seine Rechte einzufordern: Bezahlbarer Wohnraum, ein besser ausgebauter und barrierefreier Nahverkehr sowie die Beseitigung von Stolpersteinen auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft – das waren die Themen des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. „Einfach für alle – für eine barrierefreie Stadt“ hieß das Motto der Aktion in diesem Jahr, die bundesweit um den 5. Mai in vielen Städten stattfand. Akteure aus Bethel waren in Bielefeld, Herford, Gütersloh, Erkner und an anderen Orten vertreten.
In Bielefeld hatten Verbände und Träger am 10. Mai zu einem großen Demonstrationszug aufgerufen. Rund 300 Menschen versammelten sich am Bahnhof und zogen dann durch die Innenstadt. Endpunkt der Demonstration war der Alte Markt, auf dem bei bestem Sommerwetter mit Musik und Theater Festivalstimmung aufkam. Aber es wurde auch lebhaft diskutiert: Auf der großen Bühne stellten sich Experten aus dem Rathaus und von den Verkehrsbetrieben einer kritischen Befragung durch den „Politischen Stammtisch“ aus Bethel.
Schon am Dienstag, 3. Mai, luden die Veranstalter des Protesttages in Gütersloh auf den Kolbeplatz. Hier lockte das Motto „Alle an einem Tisch“ Menschen mit und ohne Behinderung an eine „Westfälische Kaffeetafel“, an der sich alle Bürger der Dalkestadt über Inklusion und Gleichberechtigung austauschen können. Die Stärkung hatten sich alle Beteiligten mit ihrem Protestzug verdient, der am Gütersloher Rathaus begonnen hatte.

Ein Blickfang, der zum Nachdenken anregt, war die Straßenperformance „Die Herde“ der Theaterwerkstatt Bethel in Herford. Foto: Christian Weische
Auch in Herford gingen viele Menschen auf die Straße, um für die Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung zu demonstrieren. Hier fand der mittlerweile sechste Protesttag am Samstag, 7. Mai, statt. Eine Demonstration führte vom Gänsemarkt auf den Neuen Markt. Dort startete ein vielfältiges Bühnenprogramm, eröffnet mit einer Ansprache des Herforder Bürgermeisters Tim Kähler. Wie auch in Bielefeld wurde jedes gesprochene Wort für alle gehörlosen Teilnehmer übersetzt. Hier sorgte auch die Theaterwerkstatt Bethel mit ihrem Stück „Die Herde“ für spannende Unterhaltung. Neben der großen Bühne konnten die Besucher einen Rollstuhlparcours durchfahren, um sich in die Situation von Menschen mit Bewegungseinschränkungen hineinzuversetzen.
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