„Hier fühle ich mich wohl“

„Hier fühle ich mich wohl“

Seit einigen Wochen arbeitet Florian Probst bei „Pöhlker‘s Kreisel-Imbiss“ in der Ortschaft Bethel. Der 30-Jährige kümmert sich um Würstchen, Pommes und Burger. Auch Abkassieren und Putzen gehört zu seinen Aufgaben. Seine Stelle ist ein betriebsintegrierter Arbeitsplatz von proWerk.

Bisher fiel es Florian Probst nicht leicht auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wegen einer Angststörung, die 2009 bei ihm diagnostiziert wurde, hat er Probleme einen geeigneten Job zu finden und im Arbeitsalltag durchzuhalten. Bei der Arbeitsassistenz von proWerk fiel ihm die Stellenanzeige „Imbiss sucht Mitarbeiter“ ins Auge. „Ich wusste sofort, das könnte etwas für mich sein“, erzählt der Bielefelder. Und seine Bewerbung war erfolgreich. Jetzt steht er sechs Stunden am Tag hinter dem Grill, gemeinsam mit seiner Chefin.

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Teamwork hinter dem Grill: Besa Pöhlker, Florian Probst und Peter Pöhlker.

„Er macht das super“, so Besa Pöhlker, die den Imbiss zusammen mit ihrem Mann Peter Pöhlker betreibt. „Viele sind überfordert, wenn mal mehr Leute da sind. Aber Florian hat alles im Griff“, ergänzt sie. Der Andrang ist vor allem zur Mittagszeit groß. Pöhlker‘s Kreisel-Imbiss liegt direkt gegenüber der neuen Brockensammlung. Für die Kunden sowie für viele Mitarbeiter der umliegenden Werkstätten sind es nur wenige Schritte zu Würstchen, Pommes und Co. Deshalb hat sich die kleine Bude zu einem sozialen Treffpunkt in Bethel entwickelt. „Manche kommen nur zum Quatschen. Aber das ist okay so“, sagt Florian Probst lachend. Der Kundenkontakt mache ihm besonders Spaß. „Eigentlich wollte ich Altenpfleger werden“, verrät er. Er wollte mit Menschen arbeiten. Das habe er im Imbiss ja auch, nur auf eine andere Art.

Dank des Arbeitsplatzes mitten in Bethel kann der Bielefelder in seinem gewohnten Umfeld bleiben. „Ich wohne direkt hier an der Straße. Ich gehe nur wenige Minuten bis zum Imbiss“, erklärt er. Sein Apartment gehört zu einem stationären Wohnangebot von Bethel.regional. Auch seine Therapie macht Florian Probst in der Ortschaft. „So ist es optimal. Ich habe keine langen Wege. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, bin ich schnell zu Hause“, stellt er zufrieden fest.

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Florian Probst ist sehr zufrieden mit seinen neuen Aufgaben. Fotos: Elbracht.

Eine Ausbildung hat der 30-Jährige bisher nicht abgeschlossen. Er habe mehrere Praktika in den Küchen von Pflegeeinrichtungen gemacht. Dort habe er schon festgestellt, dass ihm die Arbeit in einer Küche Spaß macht. Dennoch hatte er Probleme mit Angstzuständen. „Am Anfang war mir auch hier im Imbiss nicht richtig wohl. Aber dann habe ich mir gesagt, dass Nervosität ganz normal ist“, erklärt Florian Probst. „Mittlerweile bin ich ganz entspannt. Ich möchte jetzt irgendwo ankommen. Und hier fühle ich mich richtig wohl.“

Kontakt:
Jochen Häger
Abt. Ausgelagerte Arbeitsplätze Bethel
Tel. 0521 -144 1829

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