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Staffellauf im Berliner Tiergarten: Läufer aus Bethel und Bünde nehmen teil
Gastautor Andreas Karger reiste mit rund 70 Schülern und Schülerinnen der Mamre-Patmos-Förderschule, dem Betheler Gymnasium und der Realschule Bünde-Mitte sowie fünf Jugendliche aus dem Fachkrankenhaus Noah und der Kurzzeitwohngruppe Brücke Ende Juni nach Berlin. Ziel der inklusiven Reisegruppe: Die „5×5-km-Staffel“ im Berliner Tiergarten.
Mehr als 1.800 Staffeln starteten an diesem Tag im Tiergarten, gleich neben dem Bundeskanzleramt. Bereits zum zwölften Mal fuhren die laufbegeisterten Jugendlichen aus Bethel zum Staffel-Lauf nach Berlin, seit drei Jahren begleitet von den Realschülern und – schülerinnen aus Bünde. Dabei wuchs die Gruppe von Jahr zu Jahr: Nach anfänglich vier Staffeln im Jahr 2003 gingen in diesem Jahr elf Staffeln an den Start.
Bereits am Vortag kam die Gruppe in Berlin an, wo im Hostel erst einmal die Staffel-Teams zusammengestellt wurden. Dabei bildeten sich bunt gemischte Staffeln, in denen die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Schulen gemeinsam miteinander liefen. Einige der Mamre-Patmos-Schüler benötigten zudem eine Begleitperson auf der Strecke, so dass bei der Zusammenstellung der einzelnen Staffeln auch diese Aufteilung vorgenommen wurde. Einige Teilnehmer kannten sich bereits aus den Vorjahren, andere lernten sich neu kennen. Immer mit von der Partie waren die fünf Jugendlichen aus dem Fachkrankenhaus Noah und der Kurzzeitwohngruppe Brücke, von denen vier Rollstuhlfahrer waren.
Am Morgen vor dem Lauf stand zunächst ein Besuch des Bundestags auf dem Programm, dann ging es am frühen Abend zum Laufgelände im Tiergarten. Pünktlich um 18.30 Uhr knallte der erste Startschuss. Bei 1.800 Läufern auf der fünf Kilometer langen Strecke war es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten, doch dank gut zusammenarbeitender Teams fand alle Läufer den richtigen Weg. Und auch die Übergabe der Staffel-Stäbe funktionierte perfekt, dank der tatkräftigen Unterstützung der Lehrer, die die ankommenden Läufer an die richtige Stelle dirigierten und dafür sorgten, dass der nächste Läufer den richtigen Stab erhielt.
Erschöpft aber glücklich
Gegen 22.00 Uhr waren alle Bethel-Teams wohlbehalten im Ziel, während einige der Konkurrenten noch ihre letzten Läufer auf der Runde hatten. Und wie in jedem Jahr sah man viele erschöpfte aber glückliche Gesichter. Besonders die vier Jugendlichen aus dem Haus Noah und der Kurzzeitwohngruppe Brücke, die von Mitarbeitenden in Rollstühlen über die Strecke geschoben wurden, hat es unheimlich viel Spaß gemacht, auf dem letzten Kilometer durch ein Spalier von jubelnden Zuschauern dem Ziel entgegen zu laufen. Der siebenjährige Aires aus der Kurzzeitwohngruppe Brücke, der auf dem letzten Kilometer seiner Mitarbeiterin Laura fast davon gelaufen war, wollte gleich noch eine zweite Runde laufen.
Julie und Bjarne aus der Mamre-Patmos-Schule fanden die Strecke durchaus anspruchsvoll, hatten aber viel Spaß beim Lauf und möchten gerne im nächsten Jahr wieder dabei sein. Und auch Nick, Jane und Moritz von der Realschule Bünde-Mitte berichteten nach dem Lauf, dass es ihnen jede Menge Spaß gemacht hatte, und dass das Programm mit dem gemeinsamen Besuch im Bundestag dem Lauf einen guten Rahmen bot. Auch das gegenseitige Kennenlernen kam bei den Schülerinnen und Schüler gut an. Am Abend waren sich alle einig, auch im nächsten Jahr an dem Großereignis in Berlin teilzunehmen.
Ein Gastbeitrag von:
Andreas Karger
Bethel.regional, Kurzzeitwohngruppe Brücke
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