Es hört sich so einfach an: einmal in der Woche…
Das große Los gezogen
Tobias Eikmeier arbeitet im Hotel. Das gefällt ihm gut. Vor allem in der Küche fühlt er sich wohl. Der 18-Jährige hat eine geistige Behinderung. In eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen wollte er nicht, sondern strebte eine Anstellung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt an. Um sich beruflich zu orientieren, machte Tobias Eikmeier viele Praktika. Mit dem Hotel „Waldesrand“ in Herford hat er dann das große Los gezogen. Die Kolleginnen und Kollegen sind freundlich und sein Chef ist verständnisvoll. „Ich bin glücklich“, sagt Tobias Eikmeier.
Den Traum vom Arbeitsplatz im Hotel hat sich Tobias Eikmeier schwer erarbeitet. Weil der Betrieb jemanden brauchte, der auch mal mit dem Lieferwagen zum Einkaufen fährt, hat er mit einem computergestützten Programm den Führerschein gemacht. „Die Führerscheinprüfung schaffen nur ganz wenige Menschen mit geistiger Behinderung“, betont Hildegard Kreling-Imorde vom Integrationsfachdienst Bielefeld/Gütersloh. Die Bethel-Mitarbeiterin kennt Tobias Eikmeier schon seit seiner Schulzeit. Aufgabe des Integrationsfachdienstes ist es, Jugendliche nach der Schulzeit direkt in Arbeit oder Ausbildung zu bringen.
Welche Fähigkeiten, welche Neigungen hat der Schüler oder die Schülerin? Das findet Hildegard Kreling-Imorde für jeden einzelnen heraus. Mit der Agentur für Arbeit, den Eltern und Lehrern macht sie sich auf die Suche nach einem passenden Betrieb. „Die Richtung ist klar: Es geht um Inklusion im Arbeitsleben“, so Hildegard Kreling-Imorde. Immer mehr Arbeitgeber seien mittlerweile bereit, Menschen mit Behinderungen in ihr Team aufzunehmen.
Foto: Reinhard Elbracht
Nächster Beitrag: Gegen die „digitale Spaltung“
Vorheriger Beitrag Alltagshelfer erhalten das nötige Rüstzeug